Margot Schroeder

Margot Schroeder, geboren am 29.4.1937 in Hamburg. Sie machte eine Buchhandelslehre, heiratete, bekam eine Tochter und einen Sohn, wurde geschieden; arbeitete in der Hamburger Werkstatt des Werkkreises Literatur der Arbeitswelt und in Fraueninitiativen mit und ist seit 1975 freie Schriftstellerin. 1971 wurde sie Mitglied im Verband Deutscher Schriftsteller (VS). Seit 1987 lebt sie in Düsseldorf.

*  29. April 1937

von Ursula Kirchhoff

Essay

Margot Schroeder trat zuerst 1972 mit den beiden Hörspielen „Ehebefragung“ und „Prestigelücke“ vor die literarische Öffentlichkeit. Erfahrungen mit dem Medium Rundfunk hatte sie im Werkkreis Literatur der Arbeitswelt gesammelt, in dessen Taschenbuchreihe 1975 auch ihr Roman „Ich stehe meine Frau“ erschienen ist. Obwohl sie damit schnell bekannt wurde, hält sie nach wie vor die Lyrik für den wichtigeren Teil ihres Werkes.

Am Beispiel dreier Fassungen des Gedichtes „Spaltungsirre“ charakterisiert die Autorin selbst ihr dichterisches Verfahren als einen Dreischritt von theoretischer Erkenntnis, deren Überprüfung an der Realität und der poetischen Verarbeitung im Gedicht, wobei u.a. zwischen Emotionalität und Rationalität vermittelt wird. Die endgültige Gestaltung des ursprünglichen „Puzzles“ von „Widerspruchspaaren“ gelingt ihr durch ein „Sinnbild“, das zum Kern des Gedichtes wird. Schroeders Lyrik kann als metaphorisch-poetische Synthese von Theorie und Praxis und von Verstand und Gefühl betrachtet werden.

...